Ach du „grüne Neune“! Wer von euch hat diesen Spruch schon einmal gehört? Sicher einige. Ich möchte aber heute nicht von dem Spruch reden sondern über die traditionelle Suppe. Diese kochten schon unsere Vorfahren genau an diesem Tag. Früher, als es noch keine Supermärkte,Kühlschränke und Nahrungsergänzungsmittel  gab, freute man sich auf die ersten frischen und kraftspendenden Kräuter. Die Winter waren karg und voller Entbehrungen und die Vitaminspeicher so gut wie leer. Um so wichtiger war es, diese wieder aufzufüllen. Deshalb kochte man aus neunerlei Kräutern und einigen anderen Zutaten diese reinigende und kräftigende Suppe.

Je nach Region, Geschmack und Vegetationsstand variieren die Kräuter. Angefangen von Brennnessel, Giersch, Bärlauch, Vogelmiere, Schafgarbe, Knoblauchsrauke, Hirtentäschel und Löwenzahn bis zum Gänseblümchen kann alles verwendet werden. Zu welchen Anteilen ihr die Kräuter verwendet, spielt letztendlich keine Rolle. Schaut einfach, was ihr so findet und worauf ihr Appetit habt. Sollte euch der leicht bittere Geschmack verunsichern, macht euch keine Sorgen. Die frischen Frühlingskräuter enthalten ganz im Gegensatz zu unseren anderen Kräutern und Gemüsen reichlich Bitterstoffe. Und die wecken unsere Lebensgeister, bringen Schwung in unsere Körper und reinigen uns! Und wem es trotzdem zu bitter ist, der kann die Kräuter vor dem Kochen 10 Minuten in kaltem Wasser ausziehen. Oder gibt am Ende etwas Sahne zur Suppe. Lasst Euch überraschen und probiert es aus!

Rezept für die Neunkräutersuppe, die man nicht genau nach Rezept kochen kann und immer etwas anders schmeckt!

  • je eine Handvoll Kräuter, wenn ihr mehr seid, dürft ihr großzügiger sein-es kocht alles sehr zusammen
  • 1 Zwiebel, die in Öl angebraten wird
  • ca. 3 Kartoffeln und Möhren, die kleingeschnitten zu den Zwiebeln gegeben werden
  • mit etwas Wasser und Salz fast weich kochen
  • die gesäuberten und feingeschnittenen Kräuter dazugeben, einige Minuten köcheln lassen, evtl. noch etwas Wasser auffüllen, mit dem Pürierstab pürieren
  • nach Geschmack würzen
  • Sahne oder Schmand zum Abrunden und um das Bittere etwas abzumildern
  • wer mag, Blüten zum Garnieren

Diese leckere Suppe könnt ihr natürlich auch an anderen Tagen genießen. Nichts spricht dagegen! Gerade jetzt im Frühjahr stehen uns die die frischen Gaben der Natur reichlich zur Verfügung. Und warum sollten wir uns die reinigende und stärkende Wirkung auf unsen Körper und Geist entgehen lassen?

ich wünsche euch ein entspanntes Sammeln, Kochen und Genießen und freue mich, auf eure Rezeptideen. Falls ihr Fragen zu den verwendeten Pflanzen habt, fragt mich einfach!